Animieren oder nicht animieren – das ist die Frage
Keine Funktion von PowerPoint ist so umstritten wie die Animationswerkzeuge. Die einen schwören darauf, die anderen verteufeln sie – und jeder hat irgendwo ein bisschen Recht. Dennoch lässt sich die Frage nicht pauschal stellen (und schon gar nicht beantworten): Sind Animationen gut oder schlecht? Das wäre genauso vermessen wie die Frage: Sind Textfelder gut oder schlecht? Entscheidend ist der richtige Einsatz. Sinnvoll platzierte Textfelder und Stichpunkte können eine Folie bereichern – sind sie überladen oder unleserlich, verliert man schnell die Aufmerksamkeit der Zuschauer. Manchmal kommt man ganz ohne Text aus – an anderen Stellen ist er unverzichtbar. Wichtig ist, dass man sich an bestimmte Regeln hält. Das gilt auch für Animationen. Deshalb hier die fünf wichtigsten Regeln für den richtigen Einsatz von Animationen.
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1. Jede Animation muss einen Sinn haben
Vor allem, wenn der Benutzer zum ersten Mal mit Animationswerkzeugen in Berührung kommt, können sie für ihn ein verlockendes Spielzeug sein. Es gibt unzählige Möglichkeiten, ein Objekt erscheinen, einfliegen, wischen, verblassen oder anderer Weise einblenden zu lassen. Es gibt Animationen, mit denen Objekte größer oder transparenter werden, sich bewegen, ihre Farbe ändern und vieles mehr.
Wir können Objekte auf vorgezeichneten Pfaden bewegen und sie spektakulär verschwinden lassen – und wenn wir Animationen kombinieren, werden die Möglichkeiten schier endlos. So reizvoll es ist, jedem Objekt eine oder mehrere Animationen zu geben und begeistert sein Animationsfeuerwerk in der Bildschirmpräsentation zu zünden – die Freude ist ganz auf der Seite des „Künstlers“. Für das Publikum sind animationsüberladene Folien anstrengend, ablenkend und wirken durch ihr spielerisches Flair unprofessionell.
Wenn wir animieren, dann nicht um der Animation willen – sondern weil wir mit der Animation etwas ausdrücken oder einen bestimmten Zweck erfüllen wollen. Bevor wir uns also in den unendlichen Weiten der Animationseffekte verlieren, sollten wir uns immer vor Augen halten: Was wollen wir mit dieser Animation erreichen? Einige Möglichkeiten werden in den folgenden Regeln aufgezeigt.
2. Folien mit mehr als einem Element müssen animiert werden
PowerPoint als technisches Präsentationsmittel lebt von seiner Dynamik. Umso bedauerlicher ist es, dass bei Präsentationen immer noch häufig Fehler gemacht werden, die leicht vermeidbar wären. Die Rede ist von fertigen Folien, die aus mehreren Stichpunkten oder grafischen Elementen bestehen und dem Publikum „auf einmal“ präsentiert werden. Das bringt uns als Vortragende in eine schwierige Situation. Wenn wir dem Zuhörer so viele Informationen auf einmal präsentieren, hat das zur Folge, dass er anfängt, die Folie zu lesen oder die Grafik zu analysieren. Dadurch hört er uns nicht mehr richtig zu – und das ist das Schlimmste, was uns bei einem Vortrag passieren kann. Wenn mehrere Folien so aufgebaut sind, führt dies außerdem dazu, dass der Zuhörer unwillkürlich ermüdet und dadurch das Interesse verliert.
Im Idealfall sollte der Zuschauer jede einzelne Folie beim ersten Betrachten innerhalb von drei bis fünf Sekunden erfassen und verstehen können. Dies ist jedoch selbst bei einfachen Themen nur selten möglich. Wir können dieses Problem umgehen, indem wir dafür sorgen, dass die Folie nicht sofort vollständig erscheint, sondern sich nach und nach aufbaut. So folgt der Zuschauer unserem Vortrag aufmerksam und kann sich zu jedem Punkt Gedanken machen. Hier kommen die Animationstools ins Spiel. Dabei müssen die einzelnen Punkte nicht unbedingt spektakulär in Szene gesetzt werden – einfache Auf- und Abblendeffekte können diesen Zweck gut erfüllen.
3. Der goldene Mittelweg ist wichtig
Manchmal ist weniger mehr – manchmal braucht man etwas mehr. Zu viele Animationen haben Nachteile, aber keine Animationen haben auch Nachteile. Letztlich muss man immer Kompromisse eingehen und für jede Folie einzeln entscheiden, welche Animationen sinnvoll sind und welche nicht.
4. Eine gute Animation sagt manchmal mehr als Tausend Worte
Mit (den richtigen) Animationen können wir zusätzliche Informationen vermitteln. Wenn wir die Beweglichkeit eines Produktes vermitteln wollen, lassen wir es von der Seite hineinfahren. Mit dem „Wischen“-Effekt unterstreichen wir die Zeigerichtung von Pfeilen oder ähnlichen Elementen. Um einen einprägsamen Vorher-Nachher-Vergleich zu erzeugen, legen wir zwei Bilder übereinander und lassen das obere Bild mit dem Animationseffekt „Verblassen“ erscheinen. Wenn eine Neuerung etwas Bestehendes ersetzt, lassen wird das Bestehende zur Seite geschoben und verkleinert – das Neue erscheint groß und überdeckt das Alte leicht.
Mit Animationen können wir unsere Aussagen untermauern und wichtige Nebenaspekte hervorheben. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
5. Wer gut animiert, ist kompetent
Hierbei geht es um den Vortrag an sich – selbstverständlich macht eine gute Animation aus einem schlechten Vortrag keinen guten und aus einem unerfahrenen Redner keinen Profi. Aber die Animation ist ein wichtiger Faktor, der dem Publikum zeigt, ob wir unser Handwerk beherrschen. Wenn wir unseren Vortrag professionell gestalten, die Folien ansprechend und sinnvoll aufbauen und strukturieren, die Inhalte einprägsam und überzeugend vermitteln – und letztlich auch mit einem so dynamischen und aufmerksamkeitserregenden Element wie der Animation gut umgehen können – dann wirken wir auf den Zuschauer, ob bewusst oder unbewusst kompetent, authentisch und glaubwürdig und er wird sich eher mit unserem Thema, Produkt oder Unternehmen auseinandersetzen. Auch wenn das vielleicht gar nichts mit dem Thema Präsentation zu tun hat.
Wenn wir diese fünf Regeln der guten Animation beherzigen, haben wir einen guten Anfang gemacht, um den Umgang mit Animationen zu meistern.
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